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Max und Gabriel: So schön kann Mentoring sein!

Erfahrungsbericht unseres Mentoren Max zu der gemeinsamen Zeit mit seinem Mentee Gabriel

Das Ende eines Mentoring-Durchgangs zieht unweigerlich auch immer den Anfang des nächsten Mentoring-Durchgang mit sich. Erst vor kurzem haben sich die Tandems des letzten Durchgangs verabschiedet und wurden gebührend gefeiert. Im Zuge dessen haben wir einige Zeilen von unserem Mentoren Max erhalten. Da uns allen nach dem Lesen des Textes Tränen der Rührung in den Augen standen war schnell klar: der Text muss veröffentlicht werden. Erfahrt hier alles über die schöne, abenteuerliche und lehrreiche Zeit von Max und seinem Mentee Gabriel.  

Ende Juli war ich bei meiner Familie in Stuttgart, als die Mutter meines Mentees Gabriel mir auf WhatsApp schrieb. Gabriel war zu dieser Zeit im Urlaub, unsere wöchentlichen Treffen waren für drei Wochen pausiert, und nun schrieb mir seine Mutter, dass Gabriel gerne Voicemails mit mir austauschen würde, dass ich ihm fehlte, dass er mich vermisste. Ich war glücklich.
Nicht nur, weil ich Gabriel ebenso vermisste und unser gemeinsamer Samstag längst fester Bestandteil meiner Woche geworden war. Ich freute mich vor allem, weil ich dies als die nächste Stufe einer wunderbaren Entwicklung wahrnahm: jetzt waren wir nicht mehr ’nur‘ ein Mentoringtandem, sondern Freunde, die aneinander dachten, die sich auf ihre gemeinsamen Treffen freuten und sich Voicemails schickten, um die Zeit dazwischen bestmöglich zu überbrücken.

Seit Beginn des Mentorings ist der Samstag mein Lieblingstag der Woche. Ich fahre zu Gabriel, er schnappt sich seinen Rucksack und wir machen uns auf den Weg ins nächste Abenteuer. Schwimmbad, Jumphouse, Schachspielen im Park, Tierpark Berlin, Computerspielemuseum – dies ist nur eine überschaubare Auswahl unserer bisherigen Erlebnisse. Und vieles mehr liegt noch vor uns.

Im Verlauf des Mentoring lerne ich zwei Menschen immer besser kennen: Gabriel und mich selbst. Ich entwickle ein Gefühl für Gabriels Interessen, Sichtweisen und Stärken, aber auch für seine Unsicherheiten, seine Ängste und Schwächen, an denen wir gemeinsam arbeiten. Denn jeder Samstag bringt Erlebnisse, die es zu erleben und Aufgaben, die es zu meistern gilt. Im Schwimmbad schaffte es Gabriel, seine Höhenangst zu überwinden und hatte großen Spaß, die Wasserrutsche mehrmals runterzurutschen. Er liebt es, an den See zu gehen und Steine über die Wasseroberfläche hüpfen zu lassen – je öfter sie hüpfen, umso größer der Erfolg. Gemeinsam achten wir auf unsere Sachen und erinnern uns gegenseitig, unsere Wertsachen nirgends liegen zu lassen. ‚Hast du alles?‘, fragt Max. ‚Ja. Hast du alles?‘, fragt Gabriel. Nicht ganz. Gerade im Sommer fehlt zur Abrundung und Abkühlung noch das Eis. Also ab zum Kühlregal.

In meiner Rolle als die erwachsene, verantwortliche Hälfte des Tandems habe ich schon so einiges über mich herausgefunden. Es macht mir sehr viel Spaß, Gabriel zuzuhören, seine Weltsicht nachzuvollziehen und die Welt des Kindseins noch einmal zu entdecken, nur diesmal mit den Augen des erwachsenen, studierenden, in Teilzeit nebenbei arbeitenden und über die Gefahren und Risiken des Lebens recht viel grübelnden Max. In meiner Zeit mit Gabriel ist jedoch kein Platz für schwermütige Grübeleien. Schließlich muss ich mit ausreichend Momentum abspringen, um von einem Trampolin aufs nächste zu wechseln. Ich muss zusammen mit Gabriel den Parkplan nachvollziehen und schauen, wie wir am besten von den Eisbären zu den roten Pandas kommen. Ich muss nach Steinen Ausschau halten, die wir in den Tegelsee werfen können, und an manchen idealen Wurfstellen sind sie ironischerweise gar nicht so leicht zu finden. Ich tauche ab in die Welt des Spielens, Entdeckens und Erlebens, und auf einmal merke ich, wie unsinnig es ist, einsam zuhause zu sitzen und die Schwierigkeiten des Lebens zu reflektieren. Gabriel zeigt mir jede Woche, wie enthusiastisch man dem Leben begegnen kann und wie intelligent es ist, die Welt mit den Augen eines Kindes wahrzunehmen.

All dies hat mir Kein Abseits! ermöglicht. Sie haben entschieden, dass Gabriel und ich ein gutes Tandem hervorbringen würden, und landeten damit einen Volltreffer. Sie sind vorbildlich organisiert, geben tolle Schulungen zur Vertiefung bisheriger Mentoringerfahrungen und Vermittlung wertvoller Tipps und Informationen, und sie stehen Gabriel und mir immer zur Seite, wenn wir Fragen haben oder Unterstützung brauchen. Es ist dieser Rahmen, der mir ein Gefühl der Sicherheit gibt und es mir ermöglicht, mit Freude und Selbstbewusstsein in den nächsten Samstag zu starten.

Und nun möchte ich spekulieren. Denn ich glaube, dass unsere gemeinsame Zeit nachwirken wird, noch weit über unsere Mentoringmonate hinaus. Mit Sicherheit wird Gabriel sich noch lange an unsere gemeinsamen Samstage zurückerinnern, er wird neu gefundene Stärken und lustige Erlebnisse in die Zukunft mitnehmen, und aus tollen Abenteuern werden wertvolle Kindheitserinnerungen. Und wer weiß: vielleicht wird er irgendwann selbst die erwachsene, verantwortungsvolle Hälfte eines Tandems übernehmen. Ich würde es ihm wünschen. Er wäre ein großartiger Mentor.

Und ich? Ich übernehme Verantwortung. Ich stehe Gabriel zur Seite und gebe das, was ich bis dato an Lebenserfahrung vorzuweisen habe, mit viel Spaß und Freude an ihn weiter. Unsere gemeinsamen Erlebnisse sind unvergesslich, und ich hoffe, dass Gabriel und ich uns auch in Zukunft Voicemails schicken und in Tierparks gemeinsam die roten Pandas suchen werden.“