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WIR.TANZEN.HIER

17.01.2022

Unsere studentische Mitarbeiterin Leonie leitet seit mehrern Jahren unsere Tanz-AG an der Mark-Twain Grundschule an und setzte letzten Jahr mit mehreren Kolleginnen das Projekt WIR.TANZEN.HIER um.

Letztes Jahr haben wir an unserem Standort Lichtenberg das Tanzprojekt “WIR.TANZEN.HIER” ins Leben gerufen. In diesem Präventionsprojekt wollten wir uns tänzerisch mit Themen, wie Rassismus und Diskriminierung sowie den eigenen Erfahrungen damit, auseinandersetzen. Das Projekt wurde an der Grundschule “Schule am Roederplatz” sowie der Gemeinschaftsunterkunft Wartenbergerstraße angeboten. Jede der zwei Gruppen bestand aus ca. sechs Kindern im Alter von 9-12 Jahren. Unser Ziel war es vorrangig den teilnehmenden Kindern neben ihren zahlreichen Herausforderungen sowie Belastungen des Alltages einen Ausgleich zu bieten, welcher die Grundlage für neue Erfahrungen darlegen sollte. Wir leiteten Übungen an, die das eigene Körpergefühl stärkten und zugleich coole Tanzmoves entstehen ließen.

Zunächst probten die beiden Gruppen zwei Monate lang separat, bevor wir sie zusammen führten, um gemeinsam unser finales Tanzstück zu entwickeln. In den Tagen vor der Zusammenführung schwärmten mir lauter Erwartungen und Ängste durch den Kopf. Wie werden die Kinder aufeinander reagieren? Wird es Streitigkeiten geben? Werden sich alle miteinander verstehen?
Überraschenderweise war ausgerechnet die erste gemeinsame Probe einer meiner Lieblingsmomente des Projektes. Beide Gruppen waren sehr aufgeregt, als ich den Proberaum betrat. Die Kinder beäugten sich zunächst neugierig und verteilten sich in zwei gegenüberliegenden Ecken des Raumes noch nicht bereit, sich einfach so aufeinander einzulassen. Mittels verschiedener Spiele (Kennenlern- und Teambuilding-Spiele) gaben wir ihnen in dieser ersten Probe also erst einmal die Chance, einander besser kennenzulernen. Und siehe da, in der Pause fingen sie schon an, ihre Snacks miteinander teilten und sich in Gespräche zu vertiefen. Am Ende der Stunde überhörte ich sogar eins der Mädchen aus der Grundschul-Gruppe, ein anderes aus der GU-Gruppe fragen: “Möchtest du meine Freundin sein?”. Dieser Moment gab mir Zuversicht für die Proben der darauffolgenden Wochen. Man konnte richtig mit ansehen wie sich die Gruppe von Woche zu Woche weiter festigte und neue Freundschaften entstanden. Gab es mal Streitigkeiten schafften sie es einander zuzuhören und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen.

Die Uraufführung fand letztendlich im Dezember im kleinen Rahmen mit Familie, Freunden und Kooperationspartner*innen in der “blu:boks” statt. Trotz des kleinen Rahmens waren alle so aufgeregt und stolz, ihr eigens gestaltetes Tanzstück aufzuführen.
Ihr Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und andauernde Energie während unseres Projekts haben mir auch in stressigen Zeiten immer wieder angetrieben und ich sind unfassbar dankbar dafür, das Projekt angeleitet haben zu dürfen.